Die Tulpe blüht nicht nur in Holland





Bis heute ist in der Türkei die Tulpe die Nationalblume sowie Sinnbild für Leben und Fruchtbarkeit.
Ihren Namen "Tulipa" verdankt die Tulpe einer Ähnlichkeit mit der Kopfbedeckung der Männer im ursprünglichen Heimatlan Persien:
dem Turban. Der Name „Tulipa“ geht über das türkische tülbent zurück,
auf persisch dulband, eine heute nicht mehr getragene, turban-ähnliche Kopfbedeckung, deren spitzzulaufende Käppchen an die Blätter der
Pflanze erinnerten.
Noch heute tragen anatolische Frauen traditionell ein dreieckiges, helles Kopftuch, das „Tülbent“ genannt wird.Als wilde Steppenpflanze Asiens brachten die Osmanen die Tulpe als Handelsartikel nach Konstantinopel, und aus der Wildblume wurden ab 1520
in der Türkeizahlreiche neue Tulpen-Arten gezüchtet. Die Blumen trugen
oft poetische Bezeichnungen, z.B.: “Die mir das Herz verbrennt, “Glücksstern“, “Licht der Gedanken“ oder “Gesicht der Geliebten“.Die Tulpen-Ära begann in der Türkei unter Sultan Suleiman II.,
der seinen Palast, den Serail, mit so
vielen Tulpen hat schmücken lassen, dass sein Volk ihn
"Palast der Tulpen und der Tränen" nannte.Tulpen waren als Ornamente auf den Wandfliesen,
auf den Vasen,
sogar auf dem Stoff,
aus dem er sein Gewand nähen ließ, und
auf seinem Herrscherwappen.
Die Geschichte der Lale, der Tulpe Istanbuls, ist die einer wahren Liebe, welche durch eine Reise entstand. Zunächst einmal wurde sie von Zentralasien nach Anatolien gebracht. Zu jener Zeit wurde jeder von ihrem Reiz verzaubert. Doch war es in Istanbul, wo die Tulpe ihre eigentliche Schönheit entfalten sollte und es war auch Istanbul, das ihren Namen verewigen sollte.
Fatih Sultan Mehmet selbst züchtete Tulpen in den Gärten des Topkapı-Palastes und auf seinen Befehl hin wurden überall in Istanbul Tulpengärten errichtet. In der Zeit des Osmanischen Reiches wurden Bräuche entwickelt, nach welchen man die Tulpen, kontrollierte, pflegte und züchtete. Tulpen, die in besonderem Maße favorisiert wurden, bekamen Namen.
In jedem Frühling, den Istanbul sah, hatten Tulpen überall in ihren Millionen von Farben und Varianten zu blühen begonnen. Gedichte wurden über sie verfasst, Bücher und Tagebücher wurden veröffentlicht. Irgendwann waren es mehr als 2000 Tulpenarten, die gezüchtet wurden. Tulpen waren nicht nur in der Erde zu sehen, sie haben sich überall, von der Architektur bis zur Musik, im Leben der Menschen verbreitet.
Die Tulpe wurde zu einem charakteristischen Symbol in der Kunst. In osmanischen Miniatur-Bildern wurde sie als Symbol verwendet, Kleider wurden mit ihrem Muster bestickt und auf Ebru-Bildern blühten sie einmalig auf und wurden auf diese Weise dort mit ihrer Schönheit verewigt. Die Lale und Istanbul sind keine zwei unterschiedlichen Formen des Angedenkens, denn die Lale gehört Istanbul und Istanbul gehört der Lale. Seit einiger Zeit fängt die Tulpe erneut an, in Istanbul aufzublühen…
Der Name „Lale“ kommt aus dem Persischen und bedeutet Tulpe. Wobei der Name Tulpe, Vermutungen zufolge, auf einem sprachlichen Missverständnis beruht. Der Begriff „Tulpe“ geht auf den türkischen Namen „tülbent“ zurück, welcher ebenfalls aus dem Persischen stammt und ursprünglich einen Turban bezeichnet. Die Bedeutungsübertragung des Begriffs erfolgte auf Grund der Farb- und Gestaltähnlichkeit der Tulpen zu den damals üblichen Turbantüchern der Osmanen.

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